Blutzeuge der Bewegung
1930
Edmund Behnke
(*30. Dezember 1906, † 16. März 1930 in Berlin)
Edmund Behnke war ein Widerstandskämpfer gegen die Weimarer Republik und ein Blutzeuge der nationalsozialistischen Bewegung.
"Für Euch alle" - Diese Inschrift stand auf dem Grabstein eines Mannes, der als einer der ersten in der Reichshauptstadt sich zu Adolf Hitler bekannte, des SS-Mannes Edmund Behnke aus Berlin. Im Grenzland, in Bromberg geboren, lernt er in früher Jugend schon die Not des Vaterlandes kennen. Mit seinen Eltern aus seiner deutschen Heimatstadt Bromberg von Polen vertrieben, die diesen Teil Deutschlands bestzt hatten, wächst er zum Teil in einem Flüchtlingslager in Mecklenburg auf.
Er tritt dem Freikorps Roßbach bei und mit den Kameraden wartet er am 9. November 1923 vergeblich auf das Signal zum Marsch auf Berlin. Da Die Saat noch nicht reif ist, kämpft Edmund Behnke unermüdlich weiter für die Bewegung. Glückliche Stunde für ihn war, als er Adolf Hitler bei seinem ersten Berliner Besuch im kleinen Kreise der Getreuen die Hand drücken kann. Bei jeder nationalsozialistischen Kundgebung übernimmt der stattliche SS- Mann den Saalschutz, gefürchtet von den Roten, die seine Fäuste kennen lernen. Nach einer Versammlung in den Pharussälen am 11. Februar 1927 wird Edmund Behnke von einer Kommunistischen Übermacht überfallen und schwer zusammengeschlagen. Die Verletzungen heilen nicht, die tödliche Gehirnschwellung bleibt zu lange unerkannt. Langsam unterhöhlen sie die Kräfte seines Körpers. Schwer leidend und sein nahes Ende fühlend, ist sein einziger, heißer Wunsch, noch einmal dem Führer in die Augen sehen zu können. Dieser Wunsch findet auf dem Reichsparteitag 1929 in Nürnberg Erfüllung. Der Verfall der Kräfte schreitet fort. Der treue Kämpfer erblindet, rechtsseitig ist er vollständig gelähmt. Am 16. März 1930 erlöst ihn der Tod. Die Trauerrede hielt Dr. Goebbels.
Kurt Günther
(*23. Juni 1904, † 16. März 1930 in Chemnitz)
Kurt Günther war ein Widerstandskämpfer gegen die Weimarer Republik und ein Blutzeuge der nationalsozialistischen Bewegung.
Der Tischler Kurt Günther trat 1926 in die NSDAP ein. Im selben Jahr wird er Mitglied in der SA.
Am 16.März 1930 veranstalteten die Nationalsozialisten von Chemnitz eine Kundgebung gegen die Annahme des Young-Planes.
Reichsbanner und Rotfront traten auf die Strasse, um der Kundgebung entgegenzutreten. Die Männer Adolf Hitlers marschierten, ungeachtet der tobenden Meute. Im langen Heer der Braunhemden marschiert eine kleine Schar von SA- Männern, die herüberkamen aus Einsiedel. Mehr als hundert Kommunisten überfallen sie in der Fritz-Reuter-Strasse, morden hassblind mit Messern und Dolchen. SA- Scharführer Kurt Günther fällt mit durchbohrtem Herzen und klingt sein Leben aus im letzten Wort: „Heil Adolf Hitler!"
Paul Kessler
(Geburtsdatum unbekannt - † 24. 3. 1930)
In vielen Listen der NSDAP bleibt der Hamburger Blutzeuge Paul Keßler ungenannt.
Der von seinen Kameraden als still und unscheinbar beschriebene junge Mann stammte aus Berlin und gehörte dort der Einheit an, die Horst Wessel geführt hatte.
In Hamburg war er für die Partei als Propagandaobmann der NSDAP-Sektion im Stadtteil Borgfelde tätig und trug die Kragenspiegel des SA-Sturmes 6/76.
Am 11. Januar gehörte Kessler einer Klebegruppe an, die von Kommunisten überfallen wurde. Mit einem Mülleimer bringen ihm die Angreifer schwerste Schädelverletzungen bei. Die anderen SA-Männer tragen Kessler zunächst in das Sturmlokal Quandt, um ihn dort zu versorgen.
Wenig später veranlaßt der eintreffende Arzt die sofortige Überführung in ein Krankenhaus. Der junge Hamburger SA-Mann stirbt drei Monate später an den Folgen der Kopfverletzungen.
Die Stadt Hamburg benennt im März 1934 die Hasenclever- und die Geibstraße in Paul-Kessler-Straße.
Franz Engel
(* 11. August 1911, † 12. Mai 1930 in Stargard)
Franz Engel war ein Widerstandskämpfer gegen die Weimarer Republik und ein Blutzeuge der nationalsozialistischen Bewegung.
Besitz stirbt, Sippen sterben, du stirbst wie sie.
Eines weiß ich, daß ewig lebt der Toten Tatenruhm
Dieser Spruch aus der Edda stand auf dem Denkmal des SA- Mannes Franz Engel, der beruflich in Stargard als Schweißer arbeitete. Am Abend des 11. Mai 1930 wird er bei einem kommunistischen Überfall durch einen Kopfschuss verwundet. Er gehörte zu einer Begleitmannschaft für einen Kameraden und dessen Tochter. Am Tage darauf stirbt Franz Engel an den Verletzungen. Engel war früher Kommunist und fiel einem Attentat früherer Genossen zum Opfer. Von den Tätern erhielt der eine, Müller, vier Jahre Gefängnis, während der kommunistische Stadtverordnete Koltermann freigesprochen wurde.
Kaum einen Monat vor der Tat hatte der Lehrer und Reichsbannerführer Radke eine Brandrede gegen die Nationalsozialisten gehalten, in der er dazu aufrief, die Straßen Stargards mit allen Mitteln von der Nazipest zu säubern, wie Der Angriff vom 15. Mai 1930 berichtete.
In Stargard wurde die Franz-Engel-Straße nach ihm benannt.
Heinrich Messerschmidt
(*5. Februar 1874, † 27. Juli 1930 in Kassel)
Heinrich Messerschmidt war ein Widerstandskämpfer gegen die Weimarer Republik und ein Blutzeuge der nationalsozialistischen Bewegung.
Ein aufopferndes Pflichtbewusstsein zeichnete die unermüdliche Arbeit in der Bewegung des Nationalsozialisten Heinrich Messerschmidt aus Kassel aus. Der aufrechte Mann gab noch als Sechsundfünfzigjähriger seine ganze Schaffenskraft für die Partei und das Vertrauen seiner Mitbürger machte ihn zum Stadtverordneten Kassels. Am 18. Juni 1930 leitete Heinrich Messerschmidt eine Wahlversammlung in Kassel. Verfolgt vom wütenden Hass der Kommunisten, wurde der unerschrockene Kämpfer auf dem Heimweg von einer Mordbande überfallen und von zahlreichen Messerstichen verwundet, die am 27. Juli 1930 seinen Tod herbeiführten.
Roland Freisler erhebt in der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung vom 23. Juni 1930 den massiven Vorwurf gegen den Kasseler Polizeipräsidenten Dr. Adolf Hohenstein („der jüdische frühere Rechtsanwalt“) und den Polizei-Oberstleutnant Otto Schulz („der sozialdemokratische Kommandeur der Schutzpolizei“), sie hätten am 18. Juni in den Straßen der Stadt „Blut fließen sehen“ wollen.
Adalbert Schwarz
(*13. 3. 1906 - † 3. 8. 1930)
Gau Wien, SA-Gruppe Wien
Adalbert Schwarz wurde als Sohn eines Maschinenschlossers im österreichischen Gmünd geboren. Am 2. August 1930 nahm der SA-Mann des Wiener Sturms 23/4 mit weiteren Kameraden an einem SA- Konzert der Standarte Wien 1 teil.
Der Schlossergehilfe war bereits 1927 in die Partei eingetreten.
Alle Presseberichte schreiben von einem Konzert des »Vaterländischen Schutzbundes«.
Hierbeit handelte es sich um die Organisation, die in Österreich seit 1923 die Strukturen von SA und SS zusammenfaßte.
Das letzte Geleit für den ermordeten Adalbert Schwarz
Die Einzelheiten der Auseinandersetzung schildert der Polizeibericht, den die »Wiener Sonn- und Montags-Zeitung« in ihrer Ausgabe vom 4. August 1930 abdruckte:
»[...] Am 2. d. M. abends fand in der Gastwirtschaft Altes Währinger Brauhaus, 18. Bez., Gentzgasse 62, ein Konzert des Vereins ,Vaterländischer Schutzbund1 statt. Als nach diesem Konzerte um etwa 12 Uhr nachts zwei Mitglieder des Vaterländischen Schutzbundes, der 24jährige Schlossergehilfe Adalbert Schwarz, 17. Bez-, Hemalser Hauptstraße 14, wohnhaft und sein Bruder, der 23jährige Elektromechanikergehilfe Anton Schwarz, 18. Bez-, Schumanngasse 11 wohnhaft, vor dieser Gastwirtschaft standen, kam es zu einem Konflikt zwischen ihnen und zwei Burschen, die soeben zur Gastwirtschaft gekommen waren und von denen sich einer hierbei in abfälligen Äußerungen über die Besucher des Lokals erging. Als die beiden Brüder Schwarz diese Äußerungen zurückwiesen, versetzte einer der Burschen, es war dies der 20jährige Hilfsarbeiter Eduard Prinz, 17. Bez., Lacknerg. 44 wohnhaft, dem Adalbert Schwarz vorerst einen Fausthieb und danach mit seinem Taschenmesser einen Stich in die linke Brustseite. Die beiden Burschen flüchteten hierauf, wurden aber von Anton Schwarz, dem Tischlergeselle Josef Schwarz und mehreren anderen Besuchern der Gastwirtschaft verfolgt. Als Anton Schwarz den Prinz eingeholt hatte, verletzte ihn Prinz mit seinem Messer am Ringfinger der linken Hand leicht. Josef Schwarz wurde vom Begleiter des Prinz, dem 19jährigen Hilfsarbeiter Johann Kirchmeyer, 17. Bez., Nesselgasse 9b wohnhaft, mit einem Schnappmesser am rechten Ober- und Unterarm erheblich verletzt. Herbeieilende Sicherheitswachbeamte beteiligten sich an der Verfolgung. Die beiden Burschen wurden schließlich angehalten und dem Polizeikommissariate Währing überstellt.
Adalbert Schwarz, der indessen bewußtlos zusammengestürzt war, wurde von der herbeigerufenen Wiener Freiwilligen Rettungsgesellschaft in die 1. Unfallstation des Allgemeinen Krankenhauses geschafft, woselbst er nach der Übergabe verschied. [...]«
Inwieweit die Tat einen politischen Hintergrund hatte, wurde widersprüchlich dargestellt.
Fest steht, daß das Opfer Angehöriger der NSDAP war und bei dem Übergriff das Braunhemd trug. Während die katholisch ausgerichtete Zeitung »Reichspost« am 3. August 1930 von dem Haupttäter, Prinz, als »bekanntem, heftigen politischem Gegner des Vaterländischen Schutzbundes« schrieb, stellten andere Berichterstattungen das politische Motiv vehement in Abrede.
So soll der Täter die abfällige Äußerung, die zu der blutigen Auseinandersetzung führte, lediglich im Hinblick auf seine Freundin gemacht haben, von der er nicht wollte, daß sie im »Alten Währinger Grenzhaus« an den ebenfalls dort stattfindenden sogenannten »Witwenbällen« teilnahm.
Nach dem »Ersten Blutzeugen der Ostmark« wurde der SA-Sturm 23/4 »Adalbert Schwarz« benannt.
Günther Wolf
(*24. Mai 1909, † 3. August 1930 in Beuthen, Oberschlesien)
Günther Wolf war ein Widerstandskämpfer gegen die Weimarer Republik und ein Blutzeuge der nationalsozialistischen Bewegung.
1929 trat der angehende Architekt in die NSDAP und in die SA ein.
Am 3. August 1930 befand sich der SA- Mann Günther Wolf aus Beuthen in Oberschlesien mit Kameraden bei einer Klebekolonne der NSDAP. In nächtlicher Stunde, als im Dunkel eine Horde kommunistischer Mordgesellen auf die braunen Kämpfer hetzte. Mit unerhörter Rohheit schlägt die rote Übermacht auf die kleine Schar der Hitler- Männer ein. Günther Wolf verblutet mit zerrissener Halsschlagader.
Karl Paas
(*29. Juli 1889, † 9. August 1930)
Karl Paas war ein Widerstandskämpfer gegen die Weimarer Republik und ein Blutzeuge der nationalsozialistischen Bewegung.
Am 8. August 1930 fand in Haan bei Solingen eine nationalsozialistische Versammlung statt, an der SA- Männer teilnahmen, die im Lastkraftwagen aus Solingen herübergekommen waren. Während der Versammlung schlichen sich Kommunisten an das Fahrzeug und lockerten die Seitenwandschrauben und Befestigungen. Als nach Beendigung der Kundgebung die SA- Männer den Lastwagen wieder bestiegen hatten und abfuhren, wurden sie von den Kommunisten mit einem Hagel von Steinen und Flaschen überschüttet. Die roten Angreifer hängten sich an die Schlussklappe des Wagens und schlugen mit Knüppeln auf die SA ein. Plötzlich brach während der Fahrt die Seitenwand, und die Braunhemden stürzten auf die Haaner Schillerstrasse. Der SA- Scharführer Karl Paas, ein Metallformer aus Solingen, Fahnenträger im Traditionssturm 54 der Standarte XV, trug bei dem Sturz eine Schädelverletzung davon, der er am 9. August 1930 erlag.
In der neu gebauten Siedlung Neuss-Reuschenberg wurde im Dezember 1937 eine Straße nach ihm benannt.
Am 9. November 1938 fand in Erkrath eine Trauerfeier für den 1932 dort ums Leben gekommenen SS-Mann Kurt Hilmer statt. Eine große Haaner Abordnung nahm daran teil. Ebenfalls gedachten die Haaner des 1930 auf der Schillerstraße umgekommenen SA-Mannes Karl Paas aus Gräfrath. Am Abend traf sich die hiesige Ortsgruppe der NSDAP im Hotel Windhövel, die Hitlerjugend gedachte ebenfalls der Märtyrer.
Heinrich Dreckmann
(*11. Oktober 1885, † 7. September 1930 in Hamburg)
Heinrich Dreckmann war ein Widerstandskämpfer gegen die Weimarer Republik und ein Blutzeuge der nationalsozialistischen Bewegung.
Adolf Hitler sprach in Hamburg am 6. September 1930. Eine neue Wahl stand bevor. Am nächsten Tage, einem Sonntag, veranstaltete die Hamburger SA einen Propagandamarsch. Der Truppführer Heinrich Dreckmann sagt schlicht zu Frau und Tochter, als er sich von ihnen verabschiedet: „Es ist ja nicht für uns, es ist für Deutschland." Der Senat hatte einen geschlossenen Umzug der SA verboten. In der Nähe des Sternschanzenbahnhofs sammelten sich die bolschewistischen Horden, und fünftausend Rote stellten sich fünfhundert SA- Männern entgegen. Nicht lange währte die Straßenschlacht da hatten die Braunhemden die Zehnfache Übermacht der Roten in die Flucht geschlagen. Mancher SA- Mann war blutig und zerschlagen. Nur einer lag still auf dem Pflaster, von Mörderhand erstochen: Truppführer Heinrich Dreckmann. Diese "Schlacht an der Sternschanze" fand an der Ecke Susannenstraße / Schanzenstraße statt. Die Susannenstraße im Hamburger Statteil Sankt Pauli wurde später in Erinnerung an den Mord in Heinrich-Dreckmann-Straße umbenannt.
Der SA-Sturmführer Conn berichtete darüber:
"Ecke Susannenstraße und Schanzenstraße, fiel der stellvertretende Truppenführer Heinrich Dreckmann vom Sturm 50 unter den Messerstichen von Rotfront."
Nach Heinrich Dreckmann wurde ein Alsterschiff benannt, das nach der Besetzung Deutschlands in "Alster" umbenannt werden mußte.
Heinz Oetting
(*7. Mai 1909, † 11. September 1930)
Heinz Oetting war ein Widerstandskämpfer gegen die Weimarer Republik und ein Blutzeuge der nationalsozialistischen Bewegung.
Der junge Student der evangelischen Theologie Heinz Oetting wurde am 10. September 1930 auf dem Heimwege von einer Massenkundgebung der NSDAP in Essen überfallen und starb am Tage darauf an einer Stichverletzung in die rechte Brustseite.
Die Plettenberger Heimatchronik schrieb zum Mord:
"Der nationalsozialistische Student Heinz Oetting, der Sohn eines lange Jahre in Plettenberg tätig gewesenen Pfarrers, wurde nach einer Wahlversammlung von Kommunisten erstochen."
Hans Kießling
(* 14. Juni 1904, † 12. September 1930)
Hans Kießling war ein Widerstandskämpfer gegen die Weimarer Republik und ein Blutzeuge der nationalsozialistischen Bewegung.
Am 12. September 1930 fand die Eröffnung des Hotels Döbraberg in Schwarzenbach am Wald statt, der auch der nationalsozialistische Fabrikarbeiter Hans Kießling beiwohnte. Als er nach Mitternacht das Lokal verließ, rief ihm ein kommunistischer Arbeiter zu: „Du Nazi!" Ohne den Schreier zu beachten, setzte Kießling seinen Weg fort. Der Kommunist folgte ihm und stieß ihm nach kurzem Wortwechsel sein Messer ins Herz. Hans Kießling sank sofort tot zusammen. Der Mörder wurde von der Weimarer Systemjustiz zu zwei Jahren sechs Monaten Gefängnis verurteilt.
Nach Hans Kießling wurde in Bayreuth die Kießlingstraße benannt.
Karl Taube
(† 8. Oktober 1930 in Rosenberg, Oberschlesien)
Karl Taube war ein Widerstandskämpfer gegen die Weimarer Republik und ein Blutzeuge der nationalsozialistischen Bewegung.
Schon während der Besetzung Oberschlesiens geriet Karl Taube mit den polnischen Besatzern aneinander. Ihm drohte die Erschießung. Nur sein Vater rettete ihn vor dem sicheren Tode.
Um die mitternächtliche Stunde des 8. Oktober 1930 wurde der SA-Mann Karl Taube im Dunkel einer Hofecke vom vorbestraften Kommunisten Sittko überfallen und durch einen Messerstich in die Halsschlagader tödlich verletzt. Der Mörder wurde nach neun Monaten Gefängnis von der Weimarer Systemjustiz wieder auf freien Fuß gesetzt.
Gedenkstein für Karl Taube, Rosenberg (Oberschlesien),
gefallen am 18.Oktober 1930
Dem Ermordeten zu Ehren wurde die Schillstraße in Karl-Taube-Strasse umbenannt.
Josef Hilmerich
(*19. Februar 1905, † 21. November 1930 in Düsseldorf)
Josef Hilmerich war ein Widerstandskämpfer gegen die Weimarer Republik und ein Blutzeuge der nationalsozialistischen Bewegung.
An der Hauswand des Hauses Immermannstrasse 2a in Düsseldorf, der Stelle, an der am 21. November 1930 der Schlosser und SA- Truppführer Josef Hilmerich von Kommunisten erschossen wurde, wurde im Dritten Reich eine Gedenktafel angebracht mit der Inschrift:
An dieser Stelle fiel am 21. November 1930
auf Befehl Moskaus der SA.-Truppführer
Josef Hilmerich in treuer Pflichterfüllung
als Kämpfer für Deutschlands Wiedergeburt.
Der jungen Generation zur Mahnung!
Am 13. März 1936 erfolgte der erste Spatenstich durch den Oberbürgermeister Wilhelm Eberhard Gelberg für die neugeschaffene Josef Hilmerich Straße in Neuss-Reuschenberg.
Theodor Sanders
(*20. Mai 1909, † 4. Dezember 1930; Hagen (Westfalen))
Theodor Sanders war ein Widerstandskämpfer gegen die Weimarer Republik und ein Blutzeuge der nationalsozialistischen Bewegung.
Am 4. Dezember 1930 mußte der SA.-Mann Theodor Sanders sein junges Leben beenden. Zwei Tage vorher, am 2. Dezember 1930, wird er in unmittelbarer Nähe seiner Wohnung, als er ahnungslos bei hellem Mondschein mit seinem Fahrrad um die Ecke fährt, von zwei kommunistischen Mördern vom Rad gerissen und mit Mordinstrumenten aller Art auf das viehischste zugerichtet. Dabei ein mit Sand gefüllter Gummischlauch und ein Sägebajonett, mit dem auf ihn eingestochen wird. Erst kurz zuvor ist er Mitglied der NSDAP geworden und wird dem Hagener Sturm 10 zugeteilt, in dem er seine Pflichten vorbildlich erfüllt, so dass er bald bei seinen Kameraden beliebt war. Theodor Sanders sitirbt an den ihm zugefügten Verletzungen. Die Gerichtsverhandlung gegen die Mörder fand im Februar 1931 statt. Insgesamt wurden acht Personen angeklagt, allesamt Mitglieder der KPD und der Roten Hilfe. Der Haupttäter muß, ob der erdrückenden Beweise, zu neun Jahren Zuchthaus verurteilt werden.
Die Straße, in der der Mord geschah, hieß im Dritten Reich Theo-Sanders-Strasse.
Adolf Höh
(*31. Dezember 1902, † 7. Dezember 1930 in Dortmund)
Adolf Höh war ein Widerstandskämpfer gegen die Weimarer Republik und ein Blutzeuge der nationalsozialistischen Bewegung.
Im Jahre 1922 trat Adolf Höh der Bewegung Adolf Hitlers bei. Er hatte die die Mitgliednummer 3563 der NSDAP. Als junger Mensch kam er aus der Rheinpfalz nach Coburg, wo er zusammen mit dem damaligen Oberpräsidenten der Provinz Pommern, Pg. Schwede, die Ortsgruppe Coburg der NSDAP gründete. Sein Leben war dem Führer geweiht; persönlich still, bescheiden und anspruchslos, war er für seine Kameraden immer ein Vorbild in Fürsorge und Treue, im Kampfe ein ganzer Mann. In Coburg und Umgegend, in Ober- und Mittelfranken warb er für seine Bewegung. Im Jahre 1926 siedelte der junge Ingenieur nach Dortmund über und führte von hier aus den Kampf weiter im Ruhrgebiet, in Westfalen und im nördlichen Rheinland. Von politischen Gegnern wurde er oft schwer verletzt, im Wahlkampf des Jahres 1930 zerstachen ihm kommunistische Verbrecher den Kopf. Als bekannter Kämpfer der NSDAP wurde er von der Polizei häufig mit dem Gummiknüppel schwer mißhandelt und wiederholt verhaftet. Nichts aber focht ihn an, mit immer neuer Kraft setzte er sich für sein hohes Ziel ein. Bei seinem Zuzug in Dortmund zählte die dortige SA kaum dreißig Mann. Adolf Höh gab ihr neuen Antrieb, neue Ziele, so daß sie bald gefürchtete Stärke gewann. Eines Abends geleitet er zwei Kameraden durch das Dunkel nach Hause. Da knallen aus versteckten Winkeln Schüsse. Ein Kopfschuß streckt Adolf Höh nieder. Tagelang ringt seine zähe Natur mit dem Tode. Am 7. Dezember 1930 hat der Tod gesiegt.
Adolf Höh, Dortmund, gefallen am 7. Dezember 1930.
Aufbahrung in der Kapelle des Brüder- Krankenhauses, Dortmund
Der SS.-Sturm 11 in Dortmund trug den Namen Adolf Höh.
Klaus Clemens
(* 26. Februar 1907 in Beuel, † 18. Dezember 1930 in Bonn)
Klaus Clemens war ein Widerstandskämpfer gegen die Weimarer Republik und ein Blutzeuge der nationalsozialistischen Bewegung.
7. Dezember 1930 in Bonn. An einem Sonntag soll eine große Kundgebung in der Beethovenhalle stattfinden. Noch war die Schar der aktiven Kämpfer in Stadt und Land Bonn klein. Es sind meistens junge Arbeiter und Studenten. Maßlos ist der Terror von marxistischer Seite. Kampfesmutig marschiert eine Schar junger Kämpfer über die Rheinbrücke. Sieghaft weht das Hakenkreuzbanner voran. Unter den Marschierenden ist Klaus Clemens, der 23jährige Architekt. Der Älteste, der Stolz der Eltern. Da bricht der rote Mob mit Mordwerkzeugen auf die Unbewaffneten ein. Zwei Schüsse hallen durch den Wintertag. Klaus Clemens sackt mit einem Treffer in der Stirn zusammen. Mehrere Tage ringt er mit dem Tode, bis zum 18. Dezember, da stirbt er Zweiundzwanzigjährig. In der Weihnachtswoche tragen SA - Kameraden ihn zu Grabe. Still ruht der junge Kämpfer in dem Dörflein Küdinghoven, betrauert von tausenden Kameraden und Freunden. Das Ereignis ging als "Blutiger Sonntag in Bonn" in die deutsche Geschichte ein. Der Mörder war der Jude Josef Messinger.
Die Bonner Jugendherberge Ecke Poppelsdorfer Allee / Quantiusstraße wurde 1933 nach Klaus Clemens benannt, ebenso die Klaus-Clemens-Brücke (Alte Rheinbrücke) und die Klaus-Clemens-Straße (Dyroffstraße). In Bad Godesberg erinnerte die Klaus-Clemens-Straße (Gotenstraße) und in Oberkassel bei Bonn die Klaus-Clemens-Straße (Simonstraße) an ihn. Auch in anderen rheinischen Städten gab es Klaus-Clemens-Straßen, so in Eschweiler ab dem 31. März 1933 aufgrund Stadtratsbeschluss.
In Euskirchen wurde Klaus Clemens als „Blutzeuge der Bewegung“ dadurch gewürdigt, daß einige Jahre später die neue Siedlung an der Frauenbergerstraße, in unmittelbarer Nähe des Friedhofs, nach ihm benannt wurde. Diese Benennung ist offiziell nach dem Kriege und der Besetzung Deutschlands nicht rückgängig gemacht worden.
Julius Hollmann
(*1. Juni 1877, † 22. Dezember 1930 in Bonn)
Julius Hollmann war ein Widerstandskämpfer gegen die Weimarer Republik und ein Blutzeuge der nationalsozialistischen Bewegung.
SA- Truppführer Julius Hollmann aus Wuppertal-Barmen war ein Tiefbau-Ingenieur und Bauführer und er trug auf den Baustellen stolz sein Partei- und SA- Abzeichen, denn der alte Chinakämpfer fürchtete die finsteren Mienen der vielfach kommunistischen Bauarbeiter nicht. Viele SA- Kameraden brachte er in Arbeit, aufopfernd war er für die Bewegung tätig. Am 16. November 1930 wurde der dreiundfünfzigjährige Truppführer von einer Übermacht von Kommunisten überfallen, niedergeschlagen und mit unglaublicher Rohheit getreten, so daß er den Verletzungen fünf Wochen später am 22. Dezember 1930, drei Tage vor Weihnachten erlag.